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Ursachengefüge der CMD

Die Entstehung und Aufrechterhaltung einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD) ist das Resultat eines komplexen Zusammenspiels verschiedener Einflussfaktoren, die sich gegenseitig verstärken und chronifizieren können. Dabei lassen sich folgende Ebenen unterscheiden:

1. Strukturelle und funktionelle Faktoren

  • Fehlstellungen der Kiefergelenke, inkongruente Gelenkflächen, degenerative Veränderungen des Knorpels
  • Okklusale Interferenzen, unzureichend angepasste Restaurationen, Zahnfehlstellungen
  • Dysbalancen der Kaumuskulatur, gestörte neuromuskuläre Steuerung

2. Biomechanische und posturale Einflüsse

  • Haltungsasymmetrien, z. B. im Bereich der Halswirbelsäule oder des Beckens
  • Ungleichgewichte innerhalb muskulärer Ketten, die Spannungen in die Kieferregion übertragen
  • Fehlbelastungen durch einseitige Bewegungs- oder Kaugewohnheiten

3. Psychosoziale und emotionale Aspekte

  • chronischer Stress, emotionale Anspannung, innere Unruhe
  • Coping-Strategien wie Zähnepressen oder Knirschen als körperliche Reaktion auf psychische Belastung
  • Einfluss von Angst-, Schmerz- oder depressiven Störungen auf Muskeltonus und Schmerzverarbeitung

4. Verhaltensbedingte Komponenten

  • parafunktionelle Aktivitäten wie Bruxismus, Lippenbeißen oder Nägelkauen
  • Schlafstörungen oder ungünstige Schlafpositionen
  • Fehlhaltungen durch langandauernde Bildschirmarbeit oder mangelnde Bewegung

5. Systemische und pathophysiologische Einflüsse

  • entzündlich-rheumatische Grunderkrankungen
  • hormonelle Dysregulationen
  • neurogene oder vaskuläre Störungen, die die neuromuskuläre Koordination beeinflussen können

Diese Vielzahl an Einflussfaktoren macht deutlich, dass CMD ein komplexes Beschwerdebild mit individuell unterschiedlichem Ursachenprofil ist – eine erfolgreiche Diagnostik und Therapie erfordert daher stets einen interdisziplinären, ganzheitlichen Ansatz.